Ulrichskirche
 

 
 

Gotik, Barock, Neoklassizismus und Moderne

Joachim Barone sandte uns seinen Standpunkt zur Stilfrage des Ulrichplatzes, die wir hier illustriert veröffentlichen:

"Der Auffassung einiger Magdeburger, die Ulrichskirche passe nicht zu den Zuckerbäckerbauten und zu dem heutigen Stadtbild an dieser Stelle, widerspreche ich entschieden. Aus eigener Erfahrung und aus persönlicher Anschauung weiß ich, dass Zuckerbäckerbauten, Kirchenarchitektur, historische Häuser und Modernes hervorragend zusammenpassen und für ein überaus elegantes Stadtbild sorgen. In zahlreichen Ländern gibt es solche gutaussehenden und gediegen wirkenden Zusammenstellungen - in Österreich etwa der Linzer Hauptplatz mit den zuckerbäckerähnlichen 1947 fertig gestellten Brückenkopfgebäuden, die den Magdeburger Bauten fast täuschend ähnlich sehen, den Barockhäusern, der Dreifaltigkeitssäule und dem Alten Dom - in den USA die St. Patrick's Cathedral im neugotischen Stil in New York City neben einem zuckerbäckerartigen Großgebäude und zwischen Wolkenkratzern - in Italien gibt es solche schönen Plätze mit Dreißigerjahre-Monumentalarchitektur zusammen mit alten Kirchen, Bürgerhäusern oder antiken Stätten fast schon "wie Sand am Meer", etwa das Beispiel Lecce/Süditalien, wo ein wuchtiger zuckerbäckerähnlicher Bau harmonisch und stilvoll neben einer antiken römischen Arena steht. Im übrigen ist darauf hinzuweisen, dass die Größen- und Höhenverhältnisse sowie die räumliche Anordnung der Zuckerbäckerbauten exakt an die damals noch vorhandene Ulrichskirche angepasst worden waren. Die Ulrichskirche würde nicht nur ideal mit der umgebenden Architektur harmonieren sondern aus dem Platz ein wahres hochelegantes Schmuckkästchen machen - tagsüber und angestrahlt am Abend. Viele Magdeburger sind sich offensichtlich nicht der einmaligen städtebaulichen Chance bewusst, die ein privatfinanzierter Wiederaufbau der Kirche mit sich bringen würde. Eleganz, Anmut und Charme der Stadt würden enorm steigen."