Ulrichskirche
 

 
 

Die Magdeburger Volksstimme berichtet

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Kommentar: Entscheidend für die Rekonstruierbarkeit eines Gebäudes ist nach Meinung führender Architekten der geistige Entwurf und dieser ist exakt dokumentiert. Die Ulrichskirche ist die am besten dokumentierte zerstörte Kirche Magdeburgs. Der Begriff "Fälschung" ist daher völlig unzutreffend. Die barocken, hölzernen Turmhelme waren für Blitzschlag sehr anfällig. Daher erfolgte nach dem Brand 1861 bewußt die neogotische Ausführung in Stein. Die Neogotik ist keine "Pseudogotik" sondern ein eigenständiger, in der Kunstgeschichte hoch anerkannter Baustil. Die frei stehenden Turmgeschosse wurden nach Vorbild der Magdeburger Domtürme ausgeführt und deutlich höher gebaut als die kurzen barocken Türme, was zu einer besseren Präsenz der Türme in der Silhouette führte. Dies kommt dem geplanten Wiederaufbau der Kirche in ihrer letzten architektonischen Fassung zugute, muss sich die Kirche ja heute auch gegenüber der sechsstöckigen Platzbebauung behaupten. Das Argument "unwiederbringlich verloren" gibt nur dem Sprengmeister recht. Würde man sich damit zufrieden geben, hätten wir heute auch keine Dresdner Frauenkirche, keinen Dresdner Neumarkt, keine Braunschweiger Schloßfassade, bekämen keine Potsdamer Garnisonkirche, kein Potsdamer Stadtschloß, kein Berliner Stadtschloß, kein Herrenhäuser Schloß,...