Ulrichskirche
 


Der Satzungszweck

Die Fördergesellschaft Kuratorium Ulrichskirche e.V., welche sich am 31. Oktober 2007 gründete, verfolgt satzungsgemäß das Ziel,

  • "die Erinnerung an die mit der Ulrichskirche verbundene Geschichte Magdeburgs lebendig zu machen,
  • am historischen Ort der Ulrichskirche dem Gedenken an die Zerstörungen Magdeburgs Raum und Gestalt zu geben,
  • die noch vorhandenen baulichen Reste der Ulrichskirche zu erschließen und durch sinnvolle Ergänzung eine Nutzung als bauliches Denkmal, als Ort der Erinnerung und als geistlicher Raum zu ermöglichen,
  • die Option eines späteren Wiederaufbaus der Ulrichskirche offen zu halten und das Bewusstsein dafür zu wecken, welche städtebauliche, kulturelle und religiöse Chance in einem Wiederaufbau der Ulrichskirche besteht,
  • die Rekonstruktion der Magdeburger Ulrichskirche in ihrer letzten architektonischen Fassung zu fördern und zu unterstützen.
  • sich an der Nutzung wiedergewonnener Räume der Ulrichskirche zu beteiligen."

Wie in Dresden und Potsdam soll in Magdeburg ein identitätsstiftendes sakrales Einzelbauwerk originalgetreu wieder aufgebaut werden und damit wieder erlebbar gemacht werden, ein Bauwerk, das untrennbar mit der Kulturgeschichte Magdeburgs und unseres Landes, ja ganz Europas und der Welt verbunden ist. Der Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Zukunft kann noch gelingen, die Menschen, die die Ulrichskirche noch kennen, leben noch und können ihr Wissen noch weitergeben. Unser Förderverein ist sehr interessiert an diesen Erfahrungen.

St. Ulrich und Levin erlebte seine identitätsstiftende ‚Heldenzeit‘ in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Die Ulrichskirche verbreitete Luthers reformatorisches Gedankengut in Form von Streitschriften über ganz Europa, man nennt sie und die Stadt daher "Unseres Herrgotts Kanzlei"! In ihr entstand ein Stück Weltliteratur, die Magdeburger Centurien, die erste Kirchengeschichtsschreibung aus Sicht des Protestantismus. 900 Millionen Menschen gehören heutzutage dieser Religionsgemeinschaft an. Auch Kaiser Otto der Große ist eng mit der Ulrichskirche verbunden, sie ist seinem besten Freund geweiht. Beide zusammen schlugen 955 auf dem Lechfeld die Ungarn zurück, damit begann unsere deutsche Geschichte. Die Magdeburger Bürger weihten aus Anerkennung und Dankbarkeit deshalb dem beliebten Bischof Ulrich ihre Ulrichskirche. Sie steht damit symbolisch auch für "Die Geburtsstunde der Deutschen", wie Historiker das Ereignis auf dem Lechfeld bezeichnen. Auch Magdeburgs größter Sohn, Otto von Guericke, wurde in der Ulrichskirche getauft und getraut, er war Gemeindemitglied. Die Magdeburger Ulrichskirche ist Otto von Guerickes Kirche. Die Ulrichskirche legitimiert damit erst die Dachmarke "Ottostadt Magdeburg". 

Die Magdeburger Ulrichskirche wurde nach ihrer Teilzerstörung durch britische Brandbomben am 16. Januar 1945 aus politisch-ideologischen Gründen in der DDR am 5. April 1956 durch die Verantwortlichen der SED-Diktatur gesprengt. Allein in der DDR wurden über 60 kriegsbeschädigte und intakte Kirchenbauten gesprengt oder abgerissen.Ein Stalinhochhaus nach Moskauer Vorbild sollte die neue städtebauliche Dominante bilden. Die neuen Machthaber duldeten keine Kirchen im neuen Stadtzentrum des Sozialismus. Zum Bau des Hochhauses kam es nicht, der Platz blieb bis 1989 leer. Nach der politischen Wende in der DDR wurde die leere Magdeburger Innenstadt mit mehreren Einkaufszentren bebaut. Was fehlt sind identitätsstiftende Magdeburger Bauwerke. Das Kuratorium Ulrichskirche e.V. setzt sich daher seit 2007 für den Wiederaufbau der Magdeburger Ulrichskirche in ihrer letzten architektonische Fassung ein, stellvertretend für die anderen neun gesprengten Kirchen in Magdeburg und die über 60 gesprengten Kirchen in der DDR (siehe www.kirchensprengung.de). Die Magdeburger Ulrichskirche könnte ein Dokumentationszentrum für diese Kulturbarbarei der SED-Diktatur werden, vielmehr noch, sie könnte ein Dokuzentrum für die Kulturgutverluste weltweit werden. Ein Dokuzentrum für alle Kulturstätten, die der Menschheit durch politisch, religiös oder ideologisch motivierte Gewalt von Diktaturen oder Regimen genommen wurden. Dies würde die Magdeburger Ulrichskirche nicht nur deutschlandweit sondern europaweit, ja weltweit wieder in den Fokus rücken - wie schon in den Jahren 1548-1552, als sie als "Unseres Herrgotts Kanzlei" im Reformationszeitalter Weltgeschichte schrieb.

 

 
 
 
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Zitat des Monats

"Aber woher sollten das die Wähler wissen? Hätten sie es gewusst und anders abgestimmt, wäre Magdeburg jetzt jährlich das Ziel von zigtausenden US-Touristen und 2025 sicher Kulturhauptstadt Europas." Siegfried Kolberg, Magdeburg

 
 
Das Buch über die Ulrichskirche