Für die dreischiffige, fünfjochige Hallenkirche (incl. Türme ca. 45 m lang und 29 m breit) mit eingezogenem 5/8-Chor (ca. 5 m lang und 9 m breit) existieren eine Vielzahl von originalen Bauplänen, anhand derer bereits Computerzeichnungen angefertigt wurden. An der Nordostecke des Langhauses befindet sich ein Treppenturm. Der doppeltürmige Westbau ist bis zu den Kreuzblumen ca. 76 m hoch (Schiffshöhe mit Dach ca. 35 m). Der obere Teil der Türme mit neogotischen, achteckigen, krabbengespickten Sandsteinhelmen stammt aus den Jahren 1864/65. Im unteren Teil befindet sich ein großes Westfenster aus dem späten 13. Jahrhundert, im oberen Teil eine große, gewölbte Turmhalle mit großem, gotischen Westfenster. An der Südseite wurde 1673 ein architektonisches Kleinod angebaut, die Wrede'sche Grabkapelle in Renaissanceformen.
CAD Westansicht, Südansicht und Ostansicht
Ulrichskirche Westansicht, Südansicht und Ostansicht
Die Trümmer der Kirche sind nach der Sprengung in den Magdeburger Zoo gebracht worden. Es wäre also möglich, alte Steine bei möglichen Rekonstruktionen welcher Art auch immer zu verwenden. Das Kuratorium Ulrichskirche e.V. hat ca. 20 Tonnen Originalsteine in seinen Besitz bringen können. Hierunter befinden sich Säulenschäfte, Kapitelle, Fenstereinrahmungen, Türeinfassungen und viele Bausteine.
Die Mitglieder des Kuratoriums Ulrichskirche e.V. packen an: Steinesortieraktion
Aus Farbfotos und kolorierten Lithographien kann die originale Farbgebung bestimmt werden. Die 5-jochige, dreischiffige, gotische Halle der Petrikirche ähnelt der Kirchenschiffarchitektur der Ulrichskirche sehr und kann als wertvolles Vorbild dienen. Alle Grabdenkmäler (u.a. Epitaphien der Familien von Guericke, Alemann und Lentke) sind vor der Sprengung sachgemäß fotografiert, einige sogar abgenommen worden. Vier Epitaphien (Grabplatten) aus der Ulrichskirche befinden sich in der Wallonerkirche St.Augustini, ebenfalls die Davidsfigur mit der Harfe.
Es sollen noch originale Bauteile der Wrede-Kapelle vorhanden sein. Es existieren Fotos einiger Kirchenfenster sowie eine Zeichnung die zeigt, welche Glasmalerei welches Fenster zierte.
Des Weiteren sollen noch die 1956 abgenommenen Glocken existieren. Die Turmuhr ist in gutem Zustand in Magdeburg eingelagert. Ein barocker Hochaltar aus St.Ulrich befindet sich in Groß Ottersleben.
Von der berühmten Schnitger-Orgel aus der Ulrichskirche existieren wahrscheinlich noch viele Teile des Orgelgehäuses, alle technischen Daten sind überliefert. Auch hier ist eine Rekonstruktion möglich, die Magdeburg zur internationalen Pilgerstätte barocker Orgelliebhaber werden lassen könnte. Die alten Kirchenbücher können wichtiges historisches Hintergrundwissen liefern.
"Aber woher sollten das die Wähler wissen? Hätten sie es gewusst und anders abgestimmt, wäre Magdeburg jetzt jährlich das Ziel von zigtausenden US-Touristen und 2025 sicher Kulturhauptstadt Europas." Siegfried Kolberg, Magdeburg