Ulrichskirche
 

 
 

Standortuntersuchung der Ulrichskirche am Ulrichsplatz

Geomantische Exkursion und Magdeburger Planertreffen PT19 standortgerechtes Planen & Bauen:

 

Zu einer Standortuntersuchung auf dem Ulrichsplatz am Ort der früheren Kirche St. Ulrich und Levin sind als Einstieg und erster Höhepunkt am Nachmittag um 14.30 Uhr alle Interessierte und Neugierige sowie die Mitglieder des Radiästhesievereins Deutschland e.V. zur Teilnahme sehr herzlich eingeladen. Um Anmeldung per E-Mail wird gebeten.

14.30 Uhr - 17 Uhr Ulrichsplatz, Gelände der ehemaligen Kirche St. Ulrich und Levin: Standortuntersuchung und Mutung zu Fragen des ehemaligen Kirchengebäudes durch den Experten Prof. Eike Hensch gemeinsam mit Dr. phil. Guido Heinrich, Philosoph, Literatur- und Kultur-wissenschaftler. Eingeladen sind u.a. die Mitglieder des Fördervereins „Wiederaufbau St. Ulrich“ sowie Studierende des Studiengangs ‚Cultural Engineering’ der OVGU Magdeburg. Die Veranstaltung ist öffentlich.

 

Herr Joachim Barone bat uns, seinen Bericht über die Veranstaltung zu veröffentlichen:

Am 01.09.2015 fand zunächst um 14:30 Uhr auf dem Ulrichplatz eine von Frau Dagmar Chrobok, Architektin und Geomantin in Magdeburg, initiierte geomantische Standortuntersuchung und Mutung zum Thema Ursprünge der Ulrichskirche seitens des Radiästhesievereins Deutschland e. V. (<link http: www.rvdev.de>www.rvdev.de) sowie ein anschließendes Beisammensein u. a. mit der Besprechung der Ergebnisse im Café Alex statt. Diese Idee zur Exkursion entstand durch ein Vorgespräch mit Herrn Dr. Guido Heinrich, Mitautor am Buch der Ulrichskirche und Inhaber des Mauritius Verlages, sowie Philosoph und Literatur-und Kulturwissenschaftler, der eingeladen war, der aber leider neben der Absage durch Herrn Prof. Eike Hensch an dem Nachmittag ebenfalls verhindert war. Durch diese Veranstaltung wie auch durch die nachfolgende Abendveranstaltung  im Rahmen des 19. Magdeburger Planertreffens mit Unterstützung durch die Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung  führte Frau Dagmar Chrobok. Die Untersuchungen wurden durch sie sowie durch Frau Eva M. Martin, erste Vorstandsvorsitzende des Radiästhesievereins Deutschland e. V. und durch Frau Dr. Prof. Beate Birgikt-Quentin, zweite Vorstandsvorsitzende dieses Vereins, durchgeführt und geleitet. Eingeladen waren Architekten, Planer, an Stadtentwicklung und gutem Bauen Interessierte sowie darüber hinaus an der Thematik Interessierte, insbesondere auch die Mitglieder des Kuratoriums Ulrichskirche e. V.

Geomantie ist eine ganzheitliche Wissenschaft, die bestrebt ist, „mit dem menschlichen Körper als Resonanzkörper mit Hilfe der Radiästhesie sowie vor allem einer bewusst geöffneten Wahrnehmung die geistig-seelische Dimension des Ortes zu erfassen“. Der Begriff  setzt sich aus geo = Erde und mantik = Sprache, Aussage  zusammen, bedeutet also „Erde und Sprache“. Geomantie beschäftigt sich mit der Interpretation von Orten, Räumen und Landschaften. Da der Mensch als Teil der Natur mit seinem Lebensraum untrennbar verbunden ist, spiegeln sich beide und es ist möglich, die Realität gegenseitig zu beeinflussen. Wenn sich der Mensch verändert, verändert sich auch seine Umwelt und umgekehrt. Indem der Raum/Umgebung/Ort gedeutet wird, schließt der Geomant auf die mögliche körperliche und seelische Wirkung beim Menschen (vgl. dazu auch <link http: www.rvdev.de>www.rvdev.de, Fachgruppenseite Geomantie). Die Radiästhesie (auch Radioästhesie) ist die Lehre von so genannten Strahlenwirkungen auf Organismen. Die Untersuchung der Strahlen und deren Auswirkungen geschieht mittels Strahlenfühligkeit bzw. Strahlenempfindlichkeit des Radiästheten mit den Instrumenten Rute und Pendel (zitiert aus <link http: www.heilpraktiker.org radiaesthesie>www.heilpraktiker.org/radiaesthesie ). 

Für die Untersuchung vor Ort wurden unterschiedliche Rutentypen, vor allem auch radiästhetische Präzisionsantennen, verwendet. Alle Interessierten waren eingeladen, nach einer kurzen Einweisung das Rutengehen selbst auszuprobieren und sich auch an den Messungen zu beteiligen.
Gegenstand der Untersuchungen waren vor allem mögliche Vorgängerbauten der Ulrichskirche sowie allgemein die geomantischen Verhältnisse des Platzes. Frau Chrobok führte zunächst am Bronzemodell der Ulrichskirche in die Thematik ein. Als Fragen wurden dann insbesondere gestellt, welche Kraftlinien durch den Ulrichplatz verlaufen und ob sich zwei zentrale europäische Kraftlinien dort kreuzen, ob sich auch bereits in vorchristlicher Zeit ein wichtiger Kultplatz dort befand, und ob auch ein Zusammenhang des Ulrichplatzes mit sog. Ley-Linien (Kraftlinien, die zwischen Kirchen, Landmarken und prähistorischen Kultstätten wie z. B. Stonehenge verlaufen) besteht. Die Untersuchungen haben ergeben, dass sich an der Stelle der Südseite der Ulrichskirche bereits eine kleine Kapelle etwa aus dem 9. Jahrhundert befunden haben dürfte, deren Fundamente unter denen der Ulrichskirche liegen könnten. Dann dürfte westlich von der Ulrichskirche ein noch älterer romanischer Vorgängerbau existiert haben, dessen Fundamente nicht unter der Ulrichskirche, sondern vor dem damaligen Portal- und Turmbereich der Ulrichskirche liegen dürften. In beiden älteren Kirchen dürfte bereits eine intensive Verehrung des Heiligen Ulrich unter Kaiser Otto stattgefunden haben. Die Geomantinnen betonten ausdrücklich, dass eine archäologische Suche an diesen Stellen äußerst lohnend wäre. Festgestellt wurde auch, dass zwischen Ulrichskirche und Johanniskirche sowie zwischen Ulrichskirche,  Katharinen- und Jakobikirche Kraftlinien bestehen. Auch waren für die Untersucherinnen immer noch die Kräfte der Stoßwellen der Kirchensprengung 1956 spürbar. Tatsächlich soll sich zudem ein alter vorchristlicher Kultort mit überregionaler Bedeutung etwa im Südwestbereich der Ulrichskirche, ca. 25 Meter östlich von der Skulptur „Sitzende Schwimmerin“ von Siegfried Krepp aus den Jahren 1959/61, befunden haben. Hinsichtlich der übrigen Fragen (etwa ob sich die Fundamente der romanischen Vorgängerkirche und der Ulrichskirche überlappt haben, oder der Einfluss zentraler europäischer Großraumlinien) werden weitere Auswertungen und Untersuchungen stattfinden.

In der Abendveranstaltung im Pfarrsaal der Universitätskirche St. Petri fanden mehrere Vorträge sowie ein zwangloses Zusammensein mit Häppchen und Getränken statt.
 
Der erste Vortrag von Frau Prof. Dr. Beate Birgikt-Quentin, Geomantische Gestaltung, die als Vertreterin von Herrn Prof. Dr. Eike Hensch referierte (dieser war aus wichtigem Grund verhindert) zeigte zunächst auf, dass nicht nur Menschen, sondern auch Kirchen, Städte, Landschaften und ganze Kontinente Chakrensysteme aufwiesen. Als Chakren werden subtile Energiezentren als Verbindung zwischen materiellem (grobstofflichen) Körper und dem subtilen (feinstofflichen) Körper bezeichnet (vgl. Wikipedia). Danach stellte sie am Beispiel des Klosters Corvey dar, wie ein Gründungsritual für eine Kirche verlaufen sein könnte. Auch zu den Zeiten früher Kirchengründungen seien Vermessungen bereits mit der Wünschelrute vorgenommen worden. Sehr wichtig sei auch die Zahlensymbolik für die Kirchen. Die Vier gelte etwa als die Zahl des irdischen Universums, die Drei als die Zahl der Vollendung. Die Sieben als heilige Zahl und als Summe aus Drei und Vier vereinige Gott und die Welt. Die Zwölf als dreimal Vier sei eine besonders wichtige heilige Zahl. Deshalb seien Vierungen wichtige Bauelemente in Kirchen. Schließlich stellte sie nochmals die bisherigen Ergebnisse auf der Suche nach den Ursprüngen der Ulrichskirche vor. Auf einer Lagekarte zeigte sie u. a. die Stoßwellenmetamorphose (die kräftemäßig bis heute spürbaren Folgen der Sprengung der Kirche), den Grundwasserstrom und die geomantischen Zonen auf. Der westliche Vorgängerbau der Ulrichskirche sei ein einschiffiger Bau mit Chor gewesen. Die Kapelle sei etwas jünger. Es wurden auch die Chakren im Zusammenhang mit den Vorgängerbauten der Ulrichskirche dargestellt.

Im zweiten Vortrag von Frau Dr. Sandra Maria Geschke, Ganzheitliches Wohnen am Beispiel von Cultural Engineering-Projekten im städtischen Raum, wurden anhand theoretischer Ausführungen und anhand von Beispielen stadtgestalterische Ansätze im städtischen Raum unter Berücksichtigung der Geomantie aufgezeigt. In einem dritten Vortrag referierte Herr Hans-Georg Eberlein schließlich über das Chakrensystem und über Energieströme in Kirchen und zeigte anhand von praktischen Vorführungen mit kleinen Steinmodellen, Pyramiden und anderen Elementen eindrucksvoll auf, dass bereits die richtige Anordnung von quaderförmigen Steinen im kleinen Modell auf dem Tisch deutlich fühlbare Energieströme auslösen konnte.

Fazit:
Es handelte sich um einen hochinteressanten Veranstaltungstag, der erstmals in Magdeburg das Thema Geomantie umfangreich aufzeigte, und in dem die Thematik Ulrichskirche aus einem völlig neuen Blickwinkel beleuchtet wurde. Sehr erfreulich ist hierbei, dass die Geschichte der Ulrichskirche mit erweiterten Akzenten erneut in den Mittelpunkt des Interesses gerückt ist. Es wurde betont, dass gerade unter den besprochenen Aspekten Ausgrabungen und archäologische Forschungen umso wichtiger würden, zumal nun auch zwei Vorgängerbauten der Ulrichskirche sowie ein vorchristlicher Kultplatz in Rede stünden.