Ulrichskirche
 

 
 

Neujahrsgruß des Vorsitzenden der Fördergesellschaft Dr. Tobias Köppe

Liebe Freunde der Ulrichskirche,

das Jahr 2010 war ein sehr erfolgreiches Jahr für St. Ulrich und Levin. Unserer Fördergesellschaft ist es gelungen, die Magdeburger Ulrichskirche dem Vergessen zu entreißen. Es gibt immer weniger Bürger in der Landeshauptstadt Magdeburg, die noch nichts von ihr gehört haben. Es ist sehr erfreulich, dass die Ulrichskirche mittlerweile auch den Menschen in Sachsen-Anhalt und in anderen Bundesländern bekannt wird und auch außerhalb Magdeburgs vielen ans Herz wächst. Mit dem unermüdlichen Einsatz unserer Mitglieder an Infoständen und Info-Box, mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen wie Illuminationen auf dem Ulrichplatz, der dauerhaften Sichtbarmachung des Kirchenumrisses, der Herausgabe von Flyern, DKV-Heften und einem stark nachgefragten Kalender haben wir bewiesen, dass wir es ernst meinen mit der Verwirklichung unseres Vereinsziels, dem Wiederaufbau der Magdeburger Ulrichskirche an ihrem originalen Standort. Längst gelten die mittlerweile 225 Vereinsmitglieder nicht mehr als Spinner. Wir halten es hier mit dem Schriftsteller Mark Twain, der einmal sagte: „Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat.“ Diese Sache setzt sich durch! Die Podiumsdiskussion in der Johanniskirche und die Volksstimmeumfrage mit 17.000 Beteiligten haben gezeigt, dass wir auf einem sehr guten Weg sind.

Für den Oberbürgermeister der Stadt Magdeburg, Dr. Lutz Trümper hat die Ulrichskirche, so liest es sich im Jahresendinterview mit dem Stadtoberhaupt in der Magdeburger Volksstimme, in den nächsten 10-15 Jahren noch keine städtebauliche Priorität. Vielleicht sollte er sich dann aber einer anderen Dimension bewusst werden: das Reformationsjubiläum 2017 kommt mit großen Schritten auf uns zu, die gesamte protestantische Christenheit schaut in sieben Jahren auf die Reformationsstätten in Sachsen-Anhalt. Leicht verständlich ist es daher, dass eine wiederaufgebaute Ulrichskirche, die als Unseres Herrgotts Kanzlei der Stadt Magdeburg den berühmten Beinamen gab, große Aufmerksamkeit auf die Stadt ziehen würde. Man muss diese Chance, die sich aktuell ergibt, unbedingt am Schopfe packen. Und noch etwas scheint unverständlich: Es wird investiert in eine Ottostadtkampagne und nach außen versucht, Magdeburg als Mittelalterstadt zu vermarkten, aber der Rekonstruktion einer mittelalterlichen Architektur in der Innenstadt, die zugleich Otto von Guerickes Taufkirche ist, keine Priorität eingeräumt. Woran soll der Besucher erkennen, dass er in einer 1200 Jahre alten Stadt angekommen ist, wenn er vom Bahnhof kommend durch die moderne Innenstadt läuft?

Wir haben nur jetzt die Chance, die schöne, stolze Ulrichskirche, die wunderbar in den städtebaulichen Raum passt, wieder zurückzuholen. Andere Landeshauptstädte wie z.B. Dresden, Potsdam und Hannover machen uns vor, wie Projekte dieser Art auf den Weg gebracht werden können. Auch in Braunschweig, Hildesheim, Wesel, Nürnberg und Frankfurt am Main werden Rekonstruktionen erfolgreich umgesetzt. Die Ulrichskirche wurde in ihrer Geschichte nach den vielfachen Zerstörungen immer wieder aufgebaut. Warum sollte uns dies in unserer heutigen freiheitlich-bürgerlichen Gesellschaft in Friedenszeiten nicht auch gelingen? Wir haben es selbst in der Hand, Skeptiker und Bedenkenträger zu überzeugen. Die sinnvollste und zielführenste Bebauung des Ulrichplatzes ist die Ulrichskirche. Andere Bebauungen verbieten sich an dieser Stelle selbstredend.

In diesem Sinne, bleiben Sie uns verbunden und helfen Sie mit, dass 2011 wieder das Ulrichskirchenjahr wird. Ich wünsche uns allen ein frohes und gesundes Neues Jahr 2011.

Herzlichst, Ihr Tobias Köppe
Vorsitzender Kuratorium Ulrichskirche e.V.