Ulrichskirche
 

 
 

Philipp Melanchton (Wittenberg) und Matthias Flacius (Magdeburg)

Anlässlich des 450. Todestages von Philipp Melanchton (1497-1560) findet heute für den "Lehrer Deutschlands" ein Festakt in Wittenberg statt, zu dem sich auch die Kanzlerin Andrea Merkel angekündigt hat.

Philipp Melanchton und Matthias Flacius (1520-1575) waren anfänglich gemeinsame Streiter für Luthers Sache in Wittenberg, Melanchton sogar Flacius Lehrer. Nach Weggang von Flacius aus Wittenberg gerieten beide jedoch in einen Streit über kirchliche Fragen, den sie teilweise sehr heftig führten. Die sich bildenden Lager ihrer Anhänger (Flacianer und Philippisten) führten diese theologische Auseinandersetzung fort. Während Philipp Melanchton in Lebensgröße als Denkmal auf dem Wittenberger Marktplatz steht, wird sein "Gegenspieler" Matthias Flacius in Magdeburg noch nicht geehrt. Flacius schrieb aus Magdeburg viele Streitschriften gegen das Interim und gilt als Initiator der Magdeburger Centurien, deren erste fünf Bände in der Ulrichskirche entstanden. Dies gab zunächst der Ulrichskirche und später der ganzen Stadt den Beinamen "Unseres Herrgotts Kanzlei". Anschließend ging Flacius nach Jena und führte das Werk unter gleichem Namen dort fort. Er wird in Jena hierfür mit einer Gedenktafel gewürdigt. In seinem Geburtsort Labin in Kroatien steht ein steinernes Denkmal für ihn. Das Nutzungskonzept des Kuratoriums Ulrichskirche e.V. sieht neben der Daueraustellung der Centurien und einiger Streitschriften ein Gedenken an Matthias Flacius im Citykirchenbereich der wiedererrichteten Ulrichskirche vor. Vom 22. April bis 24. April 2010 findet in Labin in Kroatien ein großes Symposium über die Bedeutung des Mannes statt. Weiter Infos unter <link http: www.flacius.net>www.flacius.net