Ulrichskirche
 

 
 

DIE LINKE stellt Antrag im Stadtrat, die Bemühungen des Bürgervereins Kuratorium Ulrichskirche e.V. zu blockieren

Die LINKE stellt für die Stadtratssitzung am 24.2.2022 folgenden Antrag A0029/22 "Resolution Ulrichsplatz":

Der Stadtrat möge beschließen:

1. Der Stadtrat bekennt sich weiterhin klar zum deutlichen Ergebnis des Bürger:innenentscheides zur Ulrichskirche aus dem Jahr 2011.

2. Der Stadtrat bekennt sich ausdrücklich zum Erhalt der Grünfläche und wird auch in Zukunft allen Versuchen diese Grünfläche zu verkleinern, entgegenwirken.

Begründung:In der Vergangenheit gab es immer wieder Versuche, trotz klaren und eindeutigen Bürger:innenbescheids, mittels „Salamitaktik“ Schritte zu unternehmen, die auf einen zumindest teilweise angestrebten Wiederaufbau der Kirche zielen. Viele Magdeburger:innen verknüpften mit dem Nein zum Wiederaufbau auch einen Erhalt dieser für die Innenstadt immens wichtigen Grünfläche.

Kommentar:

1. Laut kommunaler Gesetzgebung in Sachsen-Anhalt hatte das Ergebnis des ablehnenden Bürgerentscheids vom März 2011 mit der Fragestellung "Sind Sie gegen den Wiederaufbau der Ulrichskirche?" vom 11. März 2011 zwei Jahre Bestand. Seit März 2013 - also seit nunmehr neun Jahren - können wieder Ratsbeschlüsse zum Thema Ulrichskirche gefasst werden. Das Kuratorium Ulrichskirche e.V. warb nach 2011 ausschliesslich für eine Untersuchung des Bodendenkmals und eine Wiederherstellung des Portals als sichtbares Denkmal. Das ist Demokratie und keine Salamitaktik. Keine andere Stadt in Deutschland hat die Reste einer ottonischen Frühkirche ununtersucht und leicht zugänglich in ihrer Innenstadt liegen - die Reste einer Kirche, in der der größte Sohn der Stadt Magdeburg, Otto von Guericke getauft wurde und geheiratet hat.

2. Elf Jahre nach dem Bürgerentscheid versucht die LINKE, das Abstimmungsergebnis gegen den Wiederaufbau der Ulrichskirche mit einer Abstimmung gegen jegliche Erinnerungsarchitektur oder Archäologie gleichzusetzen. Es wird vorgetäuscht, dass die damals Abstimmenden automatisch auch gegen eine Fundamentfreilegung oder einen Portalwiederaufbau votierten. Dabei waren auch die Gegner des Wiederaufbaus 2011 auf ihrem Flyer dafür, "dass zur Mahnung und Erinnerung an die zerstörte Ulrichskirche eine Freilegung der Grundmauern ausreichend wäre."  Eine Umfrage am 13. November 2017 in der Magdeburger Volksstimme ergab sogar ein Votum für den Portalwiederaufbau: 59 Prozent von 7130 Lesern votierten für den Portalwiederaufbau. Viele Magdeburgerinnen und Magdeburger wünschen sich also auch ein Ulrichskirchenportal auf dem Ulrichplatz.

Wir bitten den Magdeburger Stadtrat, dem Antrag der LINKEN nicht zuzustimmen und oben aufgelistete Fakten zu berücksichtigen.