Ulrichskirche
 

 
 

68. Jahrestag der Sprengung der Magdeburger Ulrichskirche

Wir begehen am 5. April 2024 den 68. Jahrestag der Sprengung von St. Ulrich und Levin, eines Bauwerkes von europäischer Bedeutung. Die Ulrichskirche an der heutigen Ernst-Reuter-Allee überstand den Zweiten Weltkrieg mit nur geringer Beschädigung. Der Beschädigungsgrad der Türme wurde mit nur 3% angegeben. Mit geringem Aufwand hätte sie wiederhergestellt werden können. Die evangelische Kirche wollte bereits 1951 ein Notdach aufbringen. Die Kosten für den Wiederaufbau der Kirche glichen den Kosten für Sprengung, Abriss und Abtransport der Trümmer. Als am 5. April 1956 um 9 Uhr der Sprengmeister die Sprengung auslöste, fiel mit der Ruine der Pfarrkirche St.Ulrich und Levin auch eine ca. 1000-jährige Geschichte in Trümmer. Trotz zahlreicher Proteste aus dem In- und Ausland musste das historische Bauwerk dem sozialistischen Städtebau weichen. Die Ulrichskirche, die Erinnerungen an Magdeburgs Reformations- und Geistesgeschichte hätte wach halten können, hatte während ihrer Geschichte insgesamt drei große Zerstörungen überstanden, die vierte, diesmal durch das Ulbricht'sche SED-Regime, jedoch nicht. Magdeburgs Altstadtstruktur wurde fast völlig ausradiert, die berühmte Silhouette durch den Verlust von drei Doppelturmkirchen und fünf Einturmkirchen empfindlich ausgedünnt. Insgesamt zehn sakrale Bauwerke, davon acht Gotteshäuser und zwei bereits säkularisierte Gebäude wurden von den SED-Regierenden der "Stadt des Schwermaschinenbaus" gesprengt oder abgerissen. Darunter war auch eine bereits vollständig mit ausländischen Finanzmitteln wieder aufgebaute und in Nutzung befindliche Altstadtkirche, die Heilig-Geist-Kirche. "War schon die Zerstörung der Ulrichskirche ein großer psychologischer Fehler, den die Magdeburger dem Rat der Stadt nie verzeihen werden, so wäre der Angriff auf die Heilig-Geist-Kirche in seinen Auswirkungen noch viel verheerender, da es sich hier um eine im gottesdienstlichen Gebrauch stehende Kirche handelt." (Pfarrer Schott, 22. Januar 1957). Magdeburgs Altstadtstruktur wurde fast völlig ausradiert, die berühmte Silhouette durch den Verlust von drei Doppelturmkirchen und fünf Einturmkirchen empfindlich ausgedünnt. Seit 2007 arbeitet unser Förderverein für die Ulrichskirche satzungsgemäß an folgenden Aufgaben:

  • die Erinnerung an die mit der Ulrichskirche verbundene Geschichte Magdeburgs lebendig zu machen,
  • am historischen Ort der Ulrichskirche dem Gedenken an die Zerstörungen Magdeburgs Raum und Gestalt zu geben,
  • die noch vorhandenen baulichen Reste der Ulrichskirche zu erschließen und durch sinnvolle Ergänzung eine Nutzung als bauliches Denkmal, als Ort der Erinnerung und als geistlicher Raum zu ermöglichen,
  • die Option eines späteren Wiederaufbaus der Ulrichskirche offen zu halten und das Bewusstsein dafür zu wecken, welche städtebauliche, kulturelle und religiöse Chance in einem Wiederaufbau der Ulrichskirche besteht,
  • die Rekonstruktion der Magdeburger Ulrichskirche in ihrer letzten architektonischen Fassung zu fördern und zu unterstützen.
  • sich an der Nutzung wiedergewonnener Räume der Ulrichskirche zu beteiligen.