Ulrichskirche
 

 
 

Kommentar zur Stadtratsdebatte

Erneut wird das bürgerliche Engagement des Kuratoriums Ulrichskirche e.V. für die wichtige Reformationskirche St. Ulrich und Levin von einigen Stadträten abgelehnt und die Debatte nicht sachlich sondern hitzig erregt geführt. Überall in der Magdeburger Innenstadt werden historische Tore und Portale errichtet, ohne dass die Räte und die Öffentlichkeit etwas dagegen hätten oder gar darüber entscheiden müssten. Das Sterntor am Domplatz erfreut bereits im Unterbau die Bürger, das Portal der Katharinenkirche am Breiten Weg wird bald dazukommen.Kein Problem also, dass selbst im atheistischen Magdeburg ein Kirchenportal als Erinnerungsarchitektur enstehen kann. Kommt es jedoch zum Portal der Ulrichskirche wird ein seit bereits vier Jahren nicht mehr bindender Bürgerentscheid über den Wiederaufbau der Gesamtkirche vorgeschoben und die Entscheidungsverantwortung des Stadtrats auf die Bürger übertragen. Diese sollen nun im Jahre 2017 befragt werden. Doch warum so spät? Welchen Sinn macht es, eine solche Befragung erst im Reformationsjahr auf den Weg zu bringen? Wie sollen dann jetzt Fördermittel beantragt werden, die 2017 längst verteilt und ausgeschüttet sind? Wie realistisch ist es dann noch, dass am 31.Oktober 2017 das Portal zum 500jährigen Lutherjubiläum steht?  Als Beitrag zum weltweit beachteten Reformationsjubiläum wird das Portal der Ulrichskirche dann nicht mehr dienen können.Welch verpasste Chance! Vor einer Bürgerbefragung haben wir keine Angst. Aber wenn, dann bitte sofort und nicht schon wieder mit einer verwirrenden, verneinenden Fragestellung wie beim Bürgerentscheid von 2011. Sind Sie für die Wiedererrichtung des Portals der Ulrichskirche? Ja oder Nein? Wir glauben daran, dass die Bürger der Stadt Magdeburg diese Frage mehrheitlich mit "Ja" beantworten werden.

Dr. Tobias Köppe/ Vorsitzender Kuratorium Ulrichskirche e.V.