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Drei Kulturgutverluste in Mossul/Irak wieder rekonstruiert - "Es fühlt sich an, als würde die Identität dieser Stadt wieder zurückkehren."

Die Tagesschau berichtet über den Wiederaufbau der Al-Nuri-Moschee mit dem dazugehörenden Al-Hadba-Minarett in der zweitgrößten irakischen Stadt Mossul, sowie über die Al-Tahira-Kirche sowie die Kirche Unserer Lieben Frau. Die UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay sagte bei dem Festakt zur Fertigstellung: "Es fühlt sich an, als würde die Identität dieser Stadt wieder zurückkehren."

"Irakische Stadt restauriert - Mossul steht wieder

Stand: 05.02.2025 15:00 Uhr

80 Prozent der Altstadt von Mossul hatte der IS zerstört. Nach dem Sieg über die Terrormiliz und Jahren des Wiederaufbaus erstrahlt die Stadt nun wieder in altem Glanz. UNESCO-Chefin Azoulay sprach von einem Symbol für die ganze Region.

Nach jahrelangen Arbeiten sind die von der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) zerstörten Kulturstätten im irakischen Mossul fertig restauriert. Die UN-Kulturorganisation UNESCO hatte seit 2018 mit Hilfe von Partnern rund 110 Millionen Euro in die Restaurierung historischer Stätten und die Kultur in der Millionenstadt investiert. Den Großteil der Arbeiten finanzierten die Vereinigten Arabischen Emirate und die Europäische Union.

Die UNESCO hatte den Wiederaufbau unter das Motto "Den Geist von Mossul wiederbeleben" gestellt. Zum Abschluss des Wiederaufbaus besuchte nun UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay die wieder aufgebaute Al-Nuri-Moschee mit dem dazugehörenden Al-Hadba-Minarett, die Al-Tahira-Kirche sowie die Kirche Unserer Lieben Frau in der zweitgrößten irakischen Stadt.

"Erholt von einer Krise, die viele für unüberwindbar hielten"

"Die Wiederbelebung von Mossul ist ein Gründungsakt, ein Symbol für den gesamten Irak und sogar darüber hinaus", sagte Azoulay. "Hier haben wir gezeigt, welche Kraft das Erbe, die Kultur und die Bildung haben, um sich von einer Krise zu erholen, die viele für unüberwindbar hielten." Der IS habe versucht, die vielfältige Lebensweise in Mossul zu zerstören. "Aber in dieser Stadt war der Geist der Offenheit der Menschen stärker als jede Form des Extremismus. Und jetzt ist Mossul wieder lebendig."

Als die Wiederaufbauteams 2018 in der Stadt eintrafen, hätten sie ein Trümmerfeld vorgefunden, berichtete Azoulay. 80 Prozent der Altstadt seien zerstört worden. 115 Sprengsätze seien entschärft, 12.000 Tonnen Schutt entfernt und fast 9.000 historische Fragmente gesammelt, gereinigt und zur Wiederverwendung sortiert worden.

IS wollte Zeugnisse des "Unglaubens" zerstören

Mossul war die größte Stadt, die der IS bei seinem Eroberungszug 2014 unter seine Kontrolle brachte. Die Terrormiliz kontrollierte große Gebiete im Irak und in Syrien und zerstörte in beiden Ländern zahlreiche archäologische Stätten. Mit Planierraupen und Sprengstoff zertrümmerten die Extremisten kulturelle Schätze aus vorislamischer Zeit, die sie Zeugnisse des "Unglaubens" nannten.

Für ihre Propaganda veröffentlichten die Extremisten Videos, wie sie Artefakte etwa im Museum von Mossul mit Vorschlaghämmern zertrümmern, um international Aufmerksamkeit zu erhalten und womöglich auch neue Anhänger anzuwerben. Gleichzeitig beteiligte sich der IS am illegalen Handel mit geplünderten Kulturschätzen - der im Irak und Syrien aber auch schon vor der IS-Herrschaft florierte."

Quelle von Text und Bildern: https://www.tagesschau.de/ausland/asien/mossul-irak-restauriert-100.html